Twitch-Streamerin und Sound-Editorin Gemma Stack hat ein Publikum, das ihre Produktionen nicht nur konsumiert, sondern auch mit ihr interagiert. Von Insider-Scherzen in der Twitch-Community bis zum Sound-Editing für eine Originalserie auf Disney+ – Gemma hat ihre Nische in dieser Branche gefunden.

 

 

Erzähle uns, wie du als Toningenieurin und Cutterin angefangen hast und was dich an dieser Branche gereizt hat.

Als ich der 12. Klasse war, sollten wir uns Ausbildungsangebote anschauen und uns bewerben. Ich wusste, dass ich etwas mit Musik machen wollte, denn das hat mir schon immer Freude gemacht, und ich wollte es weiter verfolgen. Während ich in einem Kino arbeitete, entdeckte ich auch mein Interesse an diesem Bereich. Bei der Arbeit erzählte ein Freund eines Abends von einem Studium der Film- und Fernsehwissenschaften. Gegen Ende meiner Schulzeit bewarb ich mich dann gezielt um einen Studienplatz im Fachbereich Film und digitale Medien und wurde angenommen. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, verschiedene Praktiken zu erlernen. Die anderen Studierenden konnten es kaum abwarten, eine Kamera in die Hand zu nehmen. Da ich eher introvertiert bin, war das nicht so mein Ding. Aber als es ums Sound-Recording ging, beschloss ich, meine Hand zu heben und das auszuprobieren. Da ich einen musikalischen Hintergrund hatte, fügte sich alles ganz natürlich zusammen.

Kannst du denjenigen, die mit den Aufgaben eines Sound-Editors und Toningenieurs nicht vertraut sind, beschreiben, wie ein typischer Arbeitstag aussieht?

Ein Sound-Editor erstellt und bearbeitet Audiomaterial und stimmt es optimal auf das ab, was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Dabei kann es um Film, Fernsehen, Animationen, Kurzfilme und/oder Spiele gehen. Toningenieure sind eher mit der technischen Seite befasst, zum Beispiel der Qualität der Aufnahmen und der Audioproduktion. Als Freiberuflerin bewege ich mich in beiden Welten.

Morgens treffen wir uns erst einmal mit dem/der Regisseur*in und sehen uns das aktuelle Projekt ohne Ton an, um uns zu besprechen und Ideen zu entwickeln, wie alles klingen soll. Im Laufe des Tages suchen wir Materialien zusammen und notieren, was aufgenommen werden muss. Manchmal schauen wir auch schon nach früher erstellten Sound-Effekten, die zu dem Projekt passen könnten. Dann beginnen wir, diese Effekte mit dem Projekt zu synchronisieren und kreativ mit Plug-ins zu spielen, um die Sounds nachzubearbeiten.

Im Audio-Technica Discord-Kanal hast du kürzlich erzählt, dass du als Sound-Editor an der TV-Miniserie The Clearing beteiligt warst – kannst du uns sagen, wie es war, an diesem Projekt zu arbeiten?

The Clearing war eine ganz besondere Erfahrung für mich, da ich mit meinem Sound-Editing-Mentor David Williams und einigen der größten Namen in der Audio-Postproduktion zusammenarbeiten durfte. Ich war beeindruckt, wie sie Sounds diskutierten, um mehr aus der Serie herauszuholen. Sie wollten unsere australische Sound-Landschaft auf eine „rohe”, natürliche Weise darstellen. So machte auch die Bearbeitung der Effekte für die Fahrzeuge richtig Spaß!

Du kennst beide Aspekte der Unterhaltungsbranche – professionelle Produktionen in Studios und am Set, aber auch bei dir zu Hause. Was hat dich veranlasst, mit dem Streaming zu beginnen?

Ich wollte mit meinem Mini-Audio-Setup anfangen zu streamen, um zu üben und meine tontechnischen Fähigkeiten auf verschiedenen Plattformen anzuwenden. Twitch ist eine wunderbare Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, kreativ zu werden und das alles auf unterschiedliche Weise weiter auszubauen. Seit ich streame, habe ich diverse Anwendungen genutzt, von Pro Tools über OBS bis hin zur Adobe Suite, und meine Fähigkeiten weiterentwickelt.

Während meines Studiums haben mir Freunde und Mentoren immer wieder nahegelegt, eine Social Media-Plattform als digitales Tagebuch ins Leben zu rufen, um dort die Projekte, an denen ich arbeite, zu präsentieren. Ich habe festgestellt, dass ich seitdem auf einer tiefen, persönlichen Ebene lerne und wachse.

Nachdem wir einen Blick in deinen Merch-Store geworfen haben, haben wir uns gefragt, ob es eine Geschichte hinter dem Satz „Flup the Ghosts“ gibt. Was hat es damit auf sich?

Horror-Games sind eigentlich nichts für mich. Auf meinem Twitch-Kanal haben wir uns dann als Twitch-Community-Ziel gesetzt, dass ich mein erstes Horror-Game im Stream spiele. Die Community hat für Phasmaphobia gestimmt, um meine Reaktion auf Gespräche mit den Geistern zu sehen. Ich beschloss, mich mit einem anzufreunden und ein Lied mit meiner Ukulele zu singen. Der Geist war kein Fan von meinem Gesang und griff mich an. Als Vergeltung sang ich weiter, und anstatt zu fluchen – da der Stream als familienfreundlich beworben wird – sang ich „Flup the ghost, I don't the ghost.“ Seitdem ist der Song mein Markenzeichen, und ich singe ihn immer auf meinem Kanal.

Wenn du beruflich am Filmset und in der Entertainment-Branche zu tun hast, hast du die Gelegenheit, unterschiedliches Equipment zu nutzen. Was mochtest du am liebsten, als du anfingst, und gab es etwas, das du in letzter Zeit eingesetzt hast und unbedingt haben wolltest?

Das Wichtigste, was ich überall hin mitnehme, sind Monitorkopfhörer! Sie sind ganz entscheidend und ein absolutes Muss– egal, ob ich zu Hause, im Studio oder am Set bin. Ich möchte sicher sein, dass ich einen ausgewogenen Klang ohne Verfärbungen habe. Zu Hause fürs Streaming nutze ich den ATH-M20x und im Studio den ATH-M60x.

Außerdem habe ich gerne Mikrofone, die perfekte Allrounder sind und sich für unterschiedliche Einsätze eignen. Das AT2040 ist ein großartiges dynamisches Mikrofon fürs Homestudio, da es einen weichen, warmen Klang hat, der dazu beiträgt, raumbedingte Nebengeräusche zu reduzieren. Dieses Mikrofon ist bei der Aufnahme von Sound-Effekten, Musik und Dialogen für das Live-Streaming sehr hilfreich, und es erleichtert das Schneiden und Bearbeiten von Sounds deutlich.

Creating content away from the setting of a professional studio or set adds many new variables that can mess with your recording. How do you achieve the best audio quality at home, and what is your current setup?

I've found that no matter where you go, you want to hear everything as crystal clear as possible without bias. You also want to have pieces that you know you can rely on. Throughout my studies and internships, my mentors have always recommended Audio-Technica. During my stream, 'I'm trying to listen and monitor my levels through my Audio-Technica headphones. I also have my AT2040 microphone plugged in and monitored through my audio interface, which I mix with my DAW.

 

Bei Inhalten, die nicht in einem professionellen Studio oder am Filmset produziert werden, gibt es zahlreiche Einflüsse, die die Aufnahme stören können. Wie erreichst du zu Hause die beste Audioqualität, und wie sieht dein aktuelles Setup aus?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer alles so kristallklar wie möglich hören möchte, sauber und ohne Verfärbungen. Außerdem braucht man Equipment, auf das man sich verlassen kann. Während meines Studiums und meiner Praktika haben meine Mentoren immer Audio-Technica empfohlen. Beim Streaming nutze ich für das Abhören und Überwachen der Pegel Audio-Technica-Kopfhörer. Außerdem steckt in meinem Audio-Interface mein AT2040-Mikrofon, das ich auch über das Interface abhöre. Gemischt wird dann in der DAW.

Woran arbeitest du im Moment? Und was hast du als nächstes vor?

Ich würde gerne von einigen streng geheimen Projekten erzählen, aber ihr müsst einfach die Augen offen halten! Im Moment bin ich hauptsächlich freiberuflich für Film und Fernsehen und auf Twitch unterwegs.