Mit mehr als 464 Millionen Hörern und Hörerinnen ist die Podcast-Branche eine der am schnellsten wachsenden Branchen überhaupt. Ganz gleich, ob es um informative, unterhaltsame, künstlerische oder andere Inhalte geht – du wirst bestimmt etwas finden, das dir gefällt, und es dir anhören ... oder selbst mit dem Produzieren beginnen.

Unter dem Titel Einen Podcast starten – so geht‘s haben wir diesen einfachen Leitfaden vorbereitet, der alle Informationen enthält, die du für den Einstieg in die Podcast-Produktion oder die Optimierung der Audioqualität deines Contents brauchst.

Die Qualität eines Podcasts hängt letztlich immer von der Qualität des Inhalts ab, und damit meinen wir nicht das Thema selbst! Untersuchungen haben ergeben, dass schlechter Ton weniger toleriert wird als schlechtes Videomaterial. Wenn dein Content also hauptsächlich als Audio-Podcast konsumiert wird, wie es bei den meisten Podcasts der Fall ist, dann muss es auch gut klingen.

Hier sind ein paar Tipps, wie du einen Podcast mit professionellem Klang realisierst.

 

Equipment: Das solltest du wissen

Mikrofon

Investiere in ein gutes Mikrofon. Es gibt viele kostengünstige USB-Lösungen, die ein Audio-Interface überflüssig machen.

USB-Mikrofone sind ganz einfach zu bedienen und einzurichten. Mit USB-Mikrofonen von Audio-Technica bringst du deine Show schnell an den Start und erzielst einen professionellen Sound zu einem erschwinglichen Preis. Falls du schon ein Audio-Interface besitzt, sind auch analoge XLR-Versionen dieser USB-Mikrofone erhältlich.

Bei Remote-Interviews empfiehlt es sich, sich im Vorfeld einen Überblick über das Equipment der Interviewpartner zu verschaffen, da auch dies die Podcast-Qualität beeinflusst.

Mikrofonposition

Die Mikrofonposition ist ein entscheidender Aspekt, vor allem, wenn der Podcast auch gefilmt wird.

  • Das Audio-Technica AT2020 wird mit einem Tischstativ geliefert, das allerdings auch Körperschall wie von der Oberfläche ausgehende Stöße und andere Geräusche weiterleiten kann. Ein Boden-Mikrofonständer oder ein Schwenkarm können Abhilfe schaffen. Außerdem sind AT2020-Mikrofone mit der Mikrofonspinne AT8455 kompatibel, die die Übertragung von Störgeräuschen durch Stöße am Tisch verhindert.
  • Dynamische AT2040-Mikrofone erfordern idealerweise einen Schwenkarm wie den AT8700, da sie direkt vor dem/der Sprecher*in positioniert werden müssen.
  • Die Investition in einen Poppschutz sorgt für den erforderlichen Mindestabstand zum Mikrofon und reduziert die Intensität sogenannter Plosivlaute (Popplaute), die durch den mechanischen Einfluss schnell auf das Mikrofon auftreffender Luftpartikel entstehen. Das AT2040USB ist mit einem integrierten Schaumstoff-Poppschutz ausgestattet, das AT2020USB-XP mit einem kleinen, abnehmbaren Metall-Poppschutz.

 

Aufnahmegerät

Die meisten Menschen werden für die Aufnahme einen Computer verwenden, da diese leicht mit USB-Mikrofonen kombiniert werden können.

  • Für reine Audio-Podcasts sind keine besonders leistungsstarken Rechner erforderlich, Standard-PCs reichen vollkommen aus.
  • Bei Video-Content sollte sichergestellt sein, dass das System die Mindestanforderungen erfüllt.
  • Auch Mobiltelefone und Hardware-Recorder können als Aufnahmegeräte dienen und eignen sich gut für Aufnahmen unterwegs. Grundsätzlich sollte immer überprüft werden, ob das Mikrofon und das übrige Equipment miteinander kompatibel sind.

 

Monitoring

Während der Aufzeichnung musst du natürlich auch hören, was dein Gesprächspartner sagt – vor allem bei Remote-Interviews.

  • Nutze hierfür nicht die Lautsprecher im Raum, da das Mikrofon auch den abgestrahlten Schall aufnimmt.
  • Geeignet sind geschlossene Kopfhörer, zum Beispiel aus der Audio-Technica ATH-Mx-Serie.

Recording-Umgebung: Der richtige Raum – optimaler Sound

Um den optimalen Sound zu erzielen, gilt es zunächst die Recording-Umgebung zu beurteilen.

  • Nutze einen geeigneten Raum, idealerweise einen kleinen Raum mit nicht reflektierenden Oberflächen. So erhältst du einen „trockenen“ Klang ohne Nachhall. Hall (Reverb) kann der Aufnahme später noch hinzugefügt werden; entfernen lässt er sich jedoch nicht so einfach. Ein Raum mit Teppichboden, Vorhängen und Polstermöbeln ist ideal.
  • Verbringe einige Zeit in dem Raum, um zu hören, welche Hintergrundgeräusche in die Aufnahme einfließen könnten. HINWEIS: Wie bereits erwähnt, zeichnet ein Kondensatormikrofon mehr Hintergrundgeräusche auf.
  • Bei einem Remote-Interview muss sich auch der Interviewpartner in einem geeigneten Raum befinden, damit ein einheitliches Endprodukt entstehen kann.

 

 

Aufnahme: Tipps für eine gute Audioqualität

Bei Remote-Interviews lässt sich niemals alles kontrollieren. Sprich im Vorfeld mit deinen Gästen über ihre Ausrüstung und Recording-Umgebung, um negative Auswirkungen möglichst gering zu halten.

  • Remote-Interviews erfordern eine stabile Internet-Verbindung. Ist dies nicht sichergestellt, sollte die Videokomponente in der von dir verwendeten App ausgeschaltet werden – reine Audioverbindungen benötigen viel weniger Bandbreite.
  • Einige Apps bieten die Möglichkeit, Gespräche aufzuzeichnen. In diesem Fall sollte der Ton nach Möglichkeit auf beiden Seiten separat aufgenommen werden, damit nur das eigene Mikrofonsignal und nicht auch das des jeweils anderen erfasst wird. Auf diese Weise kann das, was dein Gast sagt, mit der gleichen hohen Auflösung aufgenommen werden, was immer besser klingt als ein komprimiertes Signal, das über das Internet empfangen wird. HINWEIS: Zeichne den Teil deines Interviewpartners zusätzlich auch auf deiner Seite auf, falls etwas mit der anderen Datei passiert.
  • Für ein wirklich gut klingendes Ergebnis empfiehlt sich eine Abtastrate von 48 kHz bei 24 Bit Wortbreite (Bit-Tiefe). Dies ist momentan der Branchenstandard für professionelle Broadcast-Produktionen. Die meisten modernen Computer sollten damit problemlos zurechtkommen. Bei Bedarf kannst du auf 44,1 kHz und 16 Bit heruntergehen, was viele Jahre lang der Standard für das CD-Format war. Was heute schon machbar ist, zeigt das neue Audio-Technica AT2020USB-XP, das Aufnahmen bis 192 kHz und 24 Bit ermöglicht. Am besten ist es, mit diesen Einstellungen ein bisschen zu experimentieren und die höchste Auflösung zu verwenden, die das jeweilige System mühelos bewältigen kann. HINWEIS: Je höher die Abtastrate und Wortbreite, desto größer ist auch die entsprechende Datei und desto schneller kommt das Speichermedium des Computers an seine Kapazitätsgrenze.

Außerdem solltest du dich mit den Grundlagen der Dynamik und Effektbearbeitung vertraut machen. Hierzu zählen unter anderem Kompressor, EQ, Gate und Hall, die dazu beitragen können, das Endprodukt zu optimieren. Diese Tools und Funktionen sind bei den meisten DAWs im Lieferumfang enthalten, oft mit guten Presets, die erste Anhaltspunkte bieten und schnell gute Resultate liefern.