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Gingersnaps67 hat es sich zum Ziel gesetzt, anderen Menschen Freude zu bereiten, und produziert Streams, Videos und Podcasts mit den unterschiedlichsten Inhalten – von Spielen wie Minecraft oder Horror-Games über die Bearbeitung von Fotos bis hin zu Charity-Aktionen, mit denen sie Geld für wohltätige Zwecke sammelt. In unserem Interview erzählt Gingersnaps67, wie alles begann, wie sie ihren Content auswählt, welches Equipment sie am liebsten einsetzt und vieles mehr!

Creator of the Month – Gingersnaps67

Was (oder wer) hat dich dazu inspiriert, ins Streaming einzusteigen, und wie kam es dazu?

Creator wollte ich schon seit einigen Jahren werden. Ich liebte die Markipliers und JackSepticEyes dieser Welt, hatte aber nicht genug Selbstvertrauen, um mich öffentlich zu präsentieren. Im Jahr 2020 hatte ich dann eine Nahtoderfahrung bei der Arbeit. Nach diesem Erlebnis legte sich irgendwie ein Schalter in meinem Gehirn um, und innerhalb von 10 Tagen startete ich meinen ersten Twitch-Stream. Ich entschied mich für Twitch, weil der Einstieg „besonders einfach“ ist, und ich hatte schon einige Freunde in der Community. Das machte es mir leicht. Mittlerweile bin ich auf Twitch und YouTube aktiv, und ich habe einen eigenen Podcast.

 

Du beschreibst dich als sehr „vielseitige Streamerin“, und du streamst nicht nur Games, sondern beziehst auch Kunst und Handwerk, Charity-Aktionen und anderes ein. Was möchtest du deinen Zuschauer*innen als Gesamterlebnis bieten?

Es geht mir darum, für meine Follower*innen einen sicheren Bereich zu schaffen, wo sie ganz sie selbst sein können und sich gegenseitig unterstützen. Ich habe die unterschiedlichsten Interessen und möchte alles mit einbeziehen. Dafür bietet ein Tag gar nicht genug Zeit, also widme ich mich in erster Linie dem, was ich am liebsten tue. Fotobearbeitung, Horror-Games, Minecraft und Gespräche über Themen, die mir wichtig sind – was zählt, ist, dass mein virtueller Raum einladend für alle ist, die dabei sein wollen. Es soll ein Raum sein, in dem ich mich wohlfühle, und das gilt auch für die anderen.

 

Wie wählst du die Spiele aus, die du streamst? Sind das Games, die du selbst gerne spielst, oder wird deine Auswahl auch von anderen Kriterien beeinflusst?

Ich spiele die Games, an denen ich Spaß habe. Zuerst überlege ich, was ich spielen möchte, und dann schaue ich, ob es zu meinem Stream oder Event passt. Aber es muss mir Freude machen. Wenn die Leute die Spiele mögen, sehen sie sich an, was ich tue; und gefallen ihnen meine Vibes und mein Stream, bleiben sie auch bei anderen Games dabei. Im Grunde will ich einfach Spaß haben, denn das ist es, was die Leute sehen wollen. Manchmal mache ich auch themenbezogene Sachen, wie zu Halloween oder für ein Charity-Event, aber es geht immer um Spiele, die ich mag.

 

Einen beträchtlichen Teil deiner Zeit in deinem Stream und auf anderen Plattformen widmest du wohltätigen Zwecken und der Sensibilisierung für Fragen der psychischen Gesundheit. Warum ist das so wichtig für dich?

Ich will niemanden runterziehen, aber ich kämpfe selbst mit meiner Psyche, solange ich mich zurückerinnern kann. Und ich weiß, dass es vielen Menschen so geht. Ich möchte ihnen helfen, darüber zu sprechen, das Stigma loszuwerden, sozusagen. Ich selbst habe viel im Stillen mit meiner Psyche gekämpft, und ich möchte nicht, dass sich irgendjemand so fühlt wie ich damals. Es ist OK, wenn es einem nicht gut geht, sofern man sich bemüht, dass es besser wird. Jetzt, da es mir besser geht, möchte ich etwas bewirken, beim Streaming und darüber hinaus. Ich nehme lieber eine schlaflose Nacht in Kauf, um mit jemandem zu reden, der gerade eine schwere Zeit durchmacht, als ihn oder sie für immer zu verlieren. Wer so etwas jemals erlebt hat, weiß genau, wie sich das anfühlt. Denkt daran, gebt niemals auf!

 

Creator of the Month – Gingersnaps67

 

Welche Ziele hast du als Creator noch, außer Gaming und Streaming? Und möchtest du in Zukunft auch andere Sachen in deine Streams einbeziehen?

Ich möchte wieder Instrumente spielen. Ich bin keine große Performerin, aber zwischendurch mache ich gerne mal Musik. Es ist Jahre her, dass ich halbwegs ernsthaft ein Instrument gespielt oder gesungen habe. Außerdem möchte ich wieder schreiben. Das tue ich sehr gerne, es kostet allerdings Zeit. Ich liebe es, verschiedene Varianten einer Geschichte auszuloten. Aufgrund einer Kopfverletzung habe ich seit ein paar Jahren nicht mehr geschrieben, aber ich hatte immer vor, wieder einsteigen. Außerdem male ich, aber eher nicht in meinen Streams. Ich male abstrakte Darstellungen von Menschen, darin kann ich mich gut ausdrücken.

 

 

Kannst du uns dein grundlegendes Streaming-Setup beschreiben? Worauf achtest du bei Audio-Equipment und anderer Hardware?

Mein Setup ist ein Sammelsurium, das sich immer weiter entwickelt. Mein Haupt-Streaming-Setup besteht aus einem selbstgebauten Mittelklasse-PC, einem Audio-Technica AT2020 mit XLR-Anschluss, das über Wave Link von Elgato eingebunden ist, und verschiedenen Kameras. Mein mobiles Setup besteht aus einem Gaming-Laptop, einem Harbinger-Mixer, an den ich mein Audio-Technica AT2020 XLR für unterwegs anschließe, und manchmal noch einer Webcam. Wenn ich filme oder fotografiere, verwende ich weitgehend dasselbe Equipment.

In Bezug auf meine Audio-Hardware bin ich ziemlich wählerisch. Ich brauche unkomplizierte Technik mit gutem Klang. Einen Podcast habe ich während der Pandemie ins Leben gerufen, und gerade bei einem Audio-Podcast ist die Tonqualität superwichtig. Irgendjemand aus der Musikbranche hatte mir das AT2020 empfohlen. Jetzt besitze ich zwei davon und setze sie für fast meinen gesamten Content ein. Ich liebe den Klang dieses Mikros, ganz unbearbeitet, und je länger ich es nutze, desto besser wird es.

 

AT2020 Microphone

AT2020 Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik

 

Welchen Rat hast du für andere, die ins Streaming einsteigen möchten?

Macht es. Fangt mit irgendeiner Sache an, bei der ihr euch wohlfühlt, und baut darauf auf. Ihr braucht keine großartige Ausrüstung. Tut das, was euch glücklich macht, und kümmert euch nicht um Zahlen. Entscheidend ist, was ihr wollt und dass es euch Freude bringt. Das Equipment kommt mit der Zeit, genau wie die Menschen. Habt einfach Spaß, und die Leute werden sich davon angezogen fühlen. Als ich selbst vor drei Jahren mit dem Streaming begonnen habe, besaß ich einen 12 Jahre alten PC ohne Webcam (später immerhin eine flimmernde Webcam) und ein altes 60-Dollar-Headset. Mittlerweile ist eine ganze Menge dazugekommen, aber ich habe meine Anfänge nicht vergessen. Und einige meiner besten Streams kommen ganz ohne schicke Ausrüstung aus.

 

Gibt es sonst noch etwas, was du uns sagen möchtest?

Es ist nie zu spät, etwas Neues zu beginnen oder einen Traum zu verfolgen. Ich hatte auch erst mal Angst davor, nach fast einem Jahrzehnt in die Content-Creation einzusteigen, und jetzt bin ich so glücklich damit. Stecke ich viel Arbeit rein? Ja. Ist es manchmal stressig? Ja. Aber liebe ich es? 100%! Wenn ihr Musik machen wollt, macht es! Wenn ihr was mit Holz machen wollt, macht es! Auch wenn ihr Angst habt, bewegt euch aus eurer Komfortzone hinaus. Ihr werdet daran wachsen und euch auf wunderbare Weise verändern. Es ist nie sicher, was der nächste Tag bringt, also lebt euer Leben, ohne etwas zu bereuen. Lernt aus euren „Fehlern“, und gebt niemals auf.